9. August 2009 - Martin
Wer Martin auf meinen Einträgen vermisst hat.. nun nachdem wir uns getrennt haben gab es eine chaotische Zeit - aber wir haben trotz all den schwierigen Umständen eine tolle Freundschaft beibehalten - und darum möchte ich ihm diesen Eintrag widmen. Mit Panamahut (made in Ecuador - dort kommen die echten Panamahüte her!!) und einem schönen Cabriolet fährt er in die Zukunft entgegen... Er hat eine Anstellung bei einem panamesischen Vermögensverwalter und ist seit Samstag wieder im ach so schönen Panamá. All the Best - i will miss you!bcbdm - 6. Aug, 02:35

Meine eifrigen Bloggleser wissen, dass ich schon einmal in der panamesischen Presse mit Bild berücksichtigt wurde (lang ist es her..) aber nun hab ichs sogar ins Zürcher Tagblatt geschafft.. Kicher, kicher! Das Restaurant Giesserei in Oerlikon ist auf dem alten Firmengelände meiner Familie - und nach dem Umzug ins "Leutschenbach" (Oerlikon West) war das Areal der alten Armaturenfabrik zuerst für Künstler - dann kam ein junges Team welche ein Restaurant daraus machen wollten.. nun sind es 13 Jahre her - 3 Jahre llegal und 10 Jahre legal einen tollen Restaurantbetrieb aufbauten - dies wurde mit einem berauschenden Fest gefeiert - das Wetter war herrlich & das Team hat super Arbeit geleistet. Wer die Giesserei nicht kennt - eine Kulinarische Lücke! Und so kam ich ins Tagblatt...
uli/August sind doch die schönsten Monate - nicht nur wetterbedingt, sondern da sind die besten Leute geboren (sorry will niemanden zu nahe treten) aber da ist eine Geburifete nach der anderen.. zuerst meine Sis, dann meine Mom, 70 Jahre Markus, dann der neuste AHV-Teenie und so weiter... Die Löwen sind allgegenwärtig und fauchen gerne :-)) aber sind auch die besten Schmusekater... Gut soviel Eigenlob ist wohl vertragbar oder? 


Da sitze ich - früh am morgen, schaue auf die Lichter der Stadt, bin aus dem Ausgang zurück.. mein letzter Abend... als ich heute durch das Quartier lief ist mir bewusst geworden, was ich eigentlich zurücklasse. Meine Spanischlehrerin hat mit mir den letzten Abend verbracht – eine super Person – und nun geht’s ins Flugzeug… Ein lachendes und ein weinendes Auge – es war eine super spannende Zeit – ich hab viel gelernt und ich bereue keine Minute meines Aufenthaltes – ich würde es beim nächsten Mal im Ausland sicherlich anders angehen, jeder macht Fehler – aber Panama war ein spannendes Abenteuer! Ich freue mich mega zurück zukommen, obwohl ich nicht weiss was die Zukunft bringt. Ich lasse den Blogg offen und schreibe euch wie meine Rückkehr war… Zum letzen Mal aus Panama – ein herzlicher Gruss aus den Tropen!
Hätte niemals gedacht, dass ich so viel Zeugs habe - aber meine Jäger & Sammlerleidenschaft ist letant vorhanden. 28 Gepäckstücke, zwei Frauen, über zehn Stunden Arbeit & Gelächter, etwa 300 kg... Bin froh, wenn die Ware morgen abgeholt wird, aber dann ist meine Wohnung soooo leer... Und wenn ich etwas daraus gelernt habe - Zügelmann werde ich nie!
Viele Male klappte es nicht aber dann endlich am Samstagmorgen - nach ca. 14 E-Mails - waren wir alle im Auto und fuhren an den Strand. Vier Frauen, 2 x Kolumbien (~ 46), 1 x Italien (~36) und einmal Schweiz (38) - ein Strandhaus (~5) etwa eine Stunde von Panamá Stadt entfernt. Wir hatten Essen eingekauft für 5 Tage und nachdem wir am Strand so gegen 16 Uhr total verschifft wurden (Regenzeit) platzierten wir uns auf der Terrasse unseres Hauses. Barbecue, Wein, Gelächter, Notfalleinkauf von Wein, Sündenbekenntnisse (welche nach kürzester Zeit als "normal" und "völlig tolerierbar" taxiert wurden), Tanzlektionen, mehr Wein, Ehrlichkeit, spezielle Lebensgeschichten, noch mehr Wein, emotionale Bekenntnisse, Sterne zählen am Strand. Am Sonntagmorgen ging die Europa-Fraktion früh an den Strand und bereitete ein herrliches Frühstück vor, sünnelen, lesen, ein weiteres Mal wurde die Welt neu definiert, nach einem erneuten Regenschauer und nachdem wir unsere „Resten“ aufgegessen haben gings zurück in die Realität. Was für ein cooles Weekend & ich habs knapp geschafft keinen Sonnenbrand einzufangen. Ich hab’s total genossen…
Es gibt es doch – die Kultur in Panama – und ich war zum ersten Mal im 102 alten National Theater (soll angeblich eine Kopie der Pariser Oper sein). Da war ein Opern-Abend mit verschiedenen Sängern/innen – organisiert von den Botschaften der Zentralamerikanischen Ländern. Mit einer schönen Verspätung spielte das Sinfonie Orchester auf und die Sänger/innen sangen Arien von Verdi, Mozart, Rossini – im zweiten Teil war dann My fair Lady, South Pacific und Melodien aus Zentralamerika auf dem Programm. Einige der Sänger waren super über die andern hülle ich mich in Schweigen. Aber was für ein Auflauf, da waren die verschiedensten Botschafter anwesend, der Aussenminister von Guatemala und die (neue) First Lady von Panamá. Bodyguards, Chauffeurs, Presse… und mitten drin meine Bescheidenheit.
Der Abend war auf „Einladung only“ und ich erhielt diese von meinem Nachbarn – welcher Panama an diesem Abend vertritt. Was war ich verblüfft als ich ihn im Anzug sah (normalerweise in Jeans und T-Shirt) und er zu singen begann. Moises Castillo hat wirklich Talent und sieht super aus (leider Homosexuell) und ich genoss den Abend in vollen Zügen. Hat meinem Gemüt, Herz und meiner kulturellen Seele gut getan… what an enchanted evening!
Es brauchte viel Überwindung bis ich mich endlich bei einer der vielen Zahnkliniken angemeldet habe. Im TV sind die Colgate-Zahnpasten-Werbungen derart penetrant, dass ich ein schlechtes Gewissen bekam. Ausserdem legen die Panamesen unheimlich Wert auf ihr Äusseres und ihre Zähne. Zurzeit sind Zahnspangen die grosse Mode! Also nahm ich heute allen meinen Mut zusammen und hatte eine Zahnreinigung. (Kleine Anmerkung: Früher wurde ich von grusligen Geschichten von Zahnarzt-Assistentinnen verfolgt wenn ich auf dem Stuhl lag - dann hatte ich ein traumatisches Erlebnis nachdem ich einen Zahn ausgebissen hatte. Seitdem habe ich eine tiefgründige Abneigung gegen Zahnärzte – der Besuch beim Gynäkologen ist ein Kinderspiel). Pünktlich (nicht die Stärke der Panamesen!) wurde ich von einer netten Ärztin empfangen. Nach einigen Verhaltensregeln „Wenn Sie Schmerzen haben, strecken Sie die Hand in die Höhe“ und anderes ging die Behandlung los. Nach knapp 90 Minuten war ich wieder draussen, 35 US-Dollar ärmer und strahlende Zähne. Ich hab nicht einmal meine Hand in die Höhe gestreckt…

